Seit 2005 erscheint auf der letzten Umschlagseite der deutschen Ausgabe von Le Monde diplomatique ein Comic. Renommierte Illustrator·innen und Comiczeichner·innen haben bemerkenswerte Beiträge gestaltet. So sind Comics entstanden, die einen unberechenbaren, oft absurden und manchmal melancholischen Blick auf Politik, Alltag und Kultur werfen.
Die Arbeiten bewegen sich hart an jener Schnittstelle von Hochkunst und Trivialkultur, die gleichsam zum Markenzeichen postmoderner bildender Kunst geworden ist. Stilistischer Eklektizismus, ein geradezu exzessiver Gebrauch von Zitaten aller Art, vor allem aber der respektlos freie Umgang mit den vielfältigen grafischen Möglichkeiten der Gegenwart sind die wesentlichen Elemente ihrer zeitgenössischen Bilder- und Geschichtenproduktion, die ganz offenbar keine Berührungsängste mit der Faszination der trivialen Bilderwelt der Comics mehr kennt.
Mit der Ausstellung feiert die deutsche Ausgabe von Le Monde diplomatique das Erscheinen ihres vierten Comicbandes. In Zusammenarbeit mit Karoline Bofinger, die für die Comicseite verantwortlich zeichnet, hat der Berliner Verlag Reprodukt die Beiträge von 50 internationalen Künstler·innen zusammengetragen.
Arbeiten von Anouk Ricard (Frankreich), Oskars Pavlovskis (Lettland), Daniel Lima (Portugal), Marlene Krause (Deutschland), Daniele Melarancio (Italien), Adam Graff (England), Antonia Kühn (Deutschland), Vivianna Maria Stanislavska (Lettland), Marcus Gruber (Deutschland), Alexander Utkin (Russland), Tom Scioli (USA), Zane Zlemeša (Lettland), Maria Medem (Spanien), Konstantin Potapov (Russland), Alexander Robyn (Belgien), Frank Diersch (Deutschland), Mawil (Deutschland), Jayde Perkin (England), Nando von Arb (Schweiz), Richard Sala (USA), Jérémie Moreau (Frankreich), James Turek (USA), Moritz Götze (Deutschland), Lote Vilma Vītiņa (Lettland), Tommi Parrish (Australien), Kitty Kahane (Deutschland), Till Lukat (Deutschland), Lucas Harari (Frankreich), Alexis Deacon (England), Leonard Riegel (Deutschland), Emil Friis Ernst (Dänemark), Diane Obomsawin (Kanada), Motohiro Hayakawa (Japan), Paula Kempker (Deutschland), Sam Timmerman (Belgien), Ričards Znutiņš-Znutāns (Lettland), Merwan (Frankreich), Lee Lai (Australien), Mia Oberländer (Deutschland), Martin Heynen (Schweiz), Julia Kluge (Deutschland), Simon Ecary (Frankreich), Margaux Meissonnier (Frankreich), Helene Jespagnard (Belgien), Teddy Goldenberg (Israel), Daniel Lupu (Rumanien), Marco Quadri (Italien), Zuzu (Italien), Gabri Molist (Spanien) und Ana Galvan (Spanien)