Finnland
Ausser Haus

Visiting Art/ist 2025: Aino Väänänen – Dandelions

Im Finnland-Institut

7. Feb bis 28. Mai 2025

In ihrem Langzeitprojekt »Dandelions« (dt. Löwenzahn) dokumentiert die finnische Fotografin Aino Väänänen das Leben von Menschen in Rumänien, die mit ihrer Opiatabhängigkeit kämpfen. Seit 2018 hat Väänänen viel Zeit unter HIV-gefährdeten Abhängigen in rumänischen Großstädten verbracht und ihr Alltagsleben mit all seinen Herausforderungen kennengelernt. Ihr fotografischer Ansatz hat sich dabei von der traditionellen Porträtfotografie hin zu einem immersiveren Stil entwickelt, der die Intensität und Komplexität der Welt ihrer Fotomotive mitfühlend widerspiegelt.

Väänänen arbeitet in einem langsamen Tempo. Sie verbringt mehrere Tage mit den Menschen, die sie fotografiert und schafft so Raum für echte Begegnungen und gegenseitiges Vertrauen. In den rumänischen Stadtlandschaften hat die Dokumentarfotografin eine Realität erlebt, die von Chaos, dem Kampf ums Überleben, aber auch von Liebe geprägt ist. Durch langfristiges Engagement und die Pflege vertrauensvoller Beziehungen hat Vännänen so eine Welt dokumentiert, in der sich diese Elemente verbinden.

Aino Väänänen ist eine visuelle Geschichtenerzählerin und Dokumentarfotografin, die in Berlin lebt. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich auf sensible und authentische Weise mit dem Themenkomplex sozialer (Un-)Gerechtigkeit. In ihren Projekten hat sie beispielsweise die Opioid-Krise in Rumänien, LGBTQI+-Gemeinschaften in Russland und der Ukraine sowie Umweltveränderungen in Nordskandinavien untersucht. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt; 2022 wurde Väänänen vom Northern Photographic Centre, Oulu, zum Visual Artist of the Year gewählt. Sie ist außerdem Herausgeberin von »We Shall See«, einem unabhängigen Fotografie-Zine, hat Fotografie unterrichtet und ist Mitglied der Kommunikationsreserve des Roten Kreuzes. Väänänen hat an der Universität Helsinki ihren Master-Abschluss in Slawistik und Südosteuropa-Studien mit Schwerpunkt Balkan gemacht.

Mit freundlicher Unterstützung von Finnfoto, JOKES und Patricia-Seppälä-Stiftung.

Abbildung © Aino Väänänen, »Ana’s Arm« (2024)