Born of War – Vom Krieg geboren
Europas verleugnete Kinder
Als sich die Wehrmacht gegen Ende des Zweiten Weltkriegs aus den von ihr besetzten Ländern zurückzog, hinterließ sie nicht nur Tod und Zerstörung, sondern auch Hunderttausende von Kindern, die deutsche Soldaten mit einheimischen Frauen gezeugt hatten. Die Frauen wurden von ihrer Umgebung meist geächtet und nicht selten härter bestraft als Kollaborateure. Doch was ist aus den Kindern geworden?
In diesem Buch (Christoph Links Verlag) erzählen Menschen aus ganz Europa von ihrem Leben als »Kinder des Feindes«. Sie berichten von der schwierigen Beziehung zu ihren Müttern, die ihnen oft ihre wahre Herkunft verschwiegen. Und von der mühsamen Suche nach den Vätern, die von der Existenz ihrer Kinder bisweilen nichts wussten – oder auch später nichts wissen wollten. Darüber hinaus schildern Deutsche, die in »Lebensborn«-Heimen zur Welt kamen, ähnliche Erfahrungen. Es sind zutiefst bewegende Geschichten über Zurückweisung und Misshandlung, Unsicherheit und Scham sowie die schmerzhafte Suche nach der eigenen Identität. Aber bisweilen auch über das Glück, spät noch eine zweite Familie zu finden. Ergänzt wird das Buch durch Einführungen in die historischen Zusammenhänge.
Auf dem Podium
Herausgeberin Gisela Heidenreich sowie die AutorInnen und Porträtierten Henny Granum (Dänemark), Tuula Sippola, Irja Wendisch (Finnland) und Thorleif Blatt (Norwegen)
Musikalisches Rahmenprogramm: Julia de Boor (Cellistin, Lyrikerin und Sängerin)
Eintritt frei. Anmeldung über Eventbrite.