Gesungen wird überall: unter der Dusche, in der Sauna, gemeinsam im Bus. Mal ohne jeden Glamour, mal im Rampenlicht einer Bühne. Lieder vom Verlust der großen Liebe, voller Sehnsucht und Melancholie. Der Vortrag klingt nicht immer professionell, wird aber stets mit äußerster Hingabe dargeboten. Von Schlager bis Heavy Metal, intoniert von Jung und Alt, von den Unscheinbaren und den Auffälligen.
Da ist zum Beispiel Toni, der vor der deprimierenden Banalität seines Alltags zu fliehen versucht und am Lampenfieber zu scheitern droht. Kari, der in gehobenem Alter voller beißender Selbstironie erste Schritte im Online-Dating wagt und beim Tanzabend in der Mehrzweckhalle nach einer Gefährtin fahndet. Oder Laura, die über den Tod ihres Neugeborenen hinwegkommen will. Lustvoll webt der Film die berührenden Schicksale seiner zahlreichen Protagonist·innen in ein farbenprächtiges, mitunter skurriles Panorama der finnischen Gesellschaft, in der die Musik, ein gemeinsames Lied, sowohl Heilung als auch Gemeinschaft und ein Ende der Einsamkeit verspricht.
Dokumentarfilm, 2022, OmU (engl.), 75 Min.
Regie: Einari Paakkanen
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Filmstill: Verleih