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Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert
Nach Henrik Ibsen. Im Deutschen Theater | Kammerspiele
Henrik Ibsen verfasste »Nora oder Ein Puppenheim« im Jahr 1879 als Emanzipationsgeschichte der titelgebenden Protagonistin, die sich entscheidet, ihren Mann und ihre Kinder zu verlassen, um sich aus ihrer unglücklichen Lebenssituation zu befreien. Das Werk wurde unzählige Male verhandelt, neu geschrieben und überschrieben.
»Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert« jedoch ist nicht bloß eine weitere Überschreibung des modernen Klassikers. Zum ersten Mal steht nicht Nora im Fokus, sondern die Geschichte des Hauses – und die seiner Bewohner·innen: von Helene, dem Hausmädchen, des Paketboten, der auf diesen einen Auftritt wartet, und von Anne-Marie, dem Kindermädchen, das sein eigenes Leben aufgab, um für Nora zu arbeiten und deren Kinder groß zu ziehen. Sie alle besetzen dieses Haus und die Räume dieser Erzählungen.
Die preisgekrönte Autorin Sivan Ben Yishai rückt die unsichtbaren Protagonist·innen des Ibsen-Klassikers in den Fokus. Sie nimmt das Herrinnenhaus der Nora Helmer auseinander, untersucht das zerfallende Konstrukt und hinterfragt Grundlegendes: Ist es möglich, die sich immer wiederholenden Narrative zu Grabe tragen? Kann man seiner Lebensgeschichte entkommen? Und neue Erzählungen pflanzen? 2024 wurde ihr Text mit dem Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnet.
Foto: Jasmin Schuller
Deutsches Theater
Deutsches Theater
Schumannstraße 13a
10117 Berlin
Karten Tel. 030-28441-225
www.deutschestheater.de
Termine
Mi, 29. Mai, 20 Uhr
So, 2. Juni, 19 Uhr
So, 23. Juni, 19.30 Uhr
Mi, 10. Juli, 19 Uhr
Karten 20–35 €, erhältlich hier